Veröffentlicht in Talouselämä (Finnisches Wirtschaftsmagazin) am 22.4.2021

Das Recruiting-Startup Jobilla hat eine Finanzierung von fast 1,5 Millionen Euro erhalten, um sich in Deutschland zu etablieren und sein KI-gestütztes Recruiting-Tool weiterzuentwickeln.

Die Personalbeschaffung ist für Unternehmen zu langsam und es ist schwer, die richtigen Leute zu finden.

Die Personalbeschaffung ist für Unternehmen zu langsam und es ist schwer, die richtigen Leute zu finden, sagt Henri Nordström, CEO des Recruiting-Startups Jobilla.

Diese Erfahrung hat Nordström selbst in seinem früheren Job als Filialleiter bei Fennia gemacht. Um geeignetes Personal zu finden, musste er Leute anrufen, die er kannte, und nach Referenzen fragen.

"Ich habe mich gefragt, ob es dafür keine digitale Lösung gibt, denn wir waren mit der Digitalisierung generell in den 2010er Jahren schon so weit gekommen."

Die beiden anderen Jobilla-Gründer machten die gleiche Erfahrung und so machte sich das Trio auf die Suche nach der effektivsten Methode, um Recruiting zu vereinfachen.

Das war der Beginn von Jobilla und seinem Recruiting-Tool, welches Stellenanzeigen in sozialen Medien gezielt an die geeigneten Menschen weiterleitet. Interessierte können mit wenigen Klicks eine Art Bewerbung abschicken, und die KI (künstliche Intelligenz bzw. auch oft in English, artificial intelligence oder AI) hilft den Unternehmen dabei, die fachlich am besten geeigneten Personen auszusuchen. Für die Bewerbenden und Unternehmen wird die Kontaktaufnahme so unheimlich erleichtert.

Jobilla wurde 2015 gegründet und erwirtschaftete im vergangenen Jahr einen Umsatz von 1,9 Millionen Euro. Jetzt hat das Start-up rund 1,5 Mio. Euro an Wachstumsfinanzierung von Risikokapitalgebern sowie einen Unternehmenskredit in Höhe von 700 000 Euro und die Unterstützung von Business Finland erhalten, um sein internationales Wachstum zu beschleunigen. Die Finanzierungsrunde wurde von Trind VC Fund, einem Risikokapitalfonds für die Frühphase, angeführt.

Nicht alle Top-Leute werden von der Stellenausschreibung erreicht

Nordström weist darauf hin, dass die Stellenanzeigen auf Jobportalen nicht die Personen erreichen, die eigentlich gar nicht aktiv auf der Suche nach einer neuen Position sind. Dies bedeutet, dass sehr viele potenzielle Kandidatinnen von den Personalverantwortlichen völlig übersehen werden oder diese, falls das Jobangebot doch gesehen wird, sich nicht genug dafür interessieren, um zu reagieren.

Nach Ansicht von Nordström suchen solche potenziellen Bewerbende nach einer einfachen Möglichkeit der Kontaktaufnahme mit den für sie interessanten Firmen. Wenn sie in ihrer Freizeit in den sozialen Medien auf eine Stellenausschreibung stoßen, muss diese auch attraktiv genug sein. Er beschreibt den Recruiting-Ansatz von Jobilla als personalorientiertes, digitales Headhunting. Das ist seiner Meinung nach Jobillas Trumpf in einem hart umkämpften, 450 Milliarden Euro schweren Personalbeschaffungsmarkt.

Wir haben alle Schritte, wie Klicks oder Uploads von Anhängen, die der Bewerber machen muss, auf ein Minimum reduziert.

Laut Nordström hat sich das Jobilla-Tool besonders in Sektoren wie dem Gesundheitswesen, dem Baugewerbe und der IT-Branche bewährt, in denen es viele verschiedene Stellen zu besetzen gibt. Ihm zufolge haben die Jobilla-Tools den Personalvermittlern geholfen, durchschnittlich 7x mehr Bewerbungen für offene Jobs zu gewinnen und gleichzeitig die Durchlaufzeit bei den Einstellungen um 30% zu verkürzen - verglichen mit der traditionellen Methode des Ausfüllens der persönlichen Daten, des Schreibens einer offenen Bewerbung und des Anhängens eines Lebenslaufs.

Zu den Kunden von Jobilla in Finnland gehören Suunto, Securitas und Remax. Im letzten Jahr hat das Unternehmen seine Tätigkeit auch auf Deutschland und die Vereinigten Staaten ausgeweitet. Insgesamt hat Jobilla über 150 ausländische Kunden, wozu auch das Deutsche Rote Kreuz und die Krankenhäuser des Bundesstaates Arkansas in den Vereinigten Staaten zählen.

Wachstum in Deutschland

Jobilla beschäftigt fast 50 Mitarbeitende, sowohl intern als auch über Subunternehmer. Die meisten davon in Finnland, zehn in Deutschland, ein Vertreter in den USA und einige mehr in aller Welt.

Mit den erworbenen finanziellen Mitteln will Jobilla sein Geschäft insbesondere auf dem deutschsprachigen Markt ausbauen und die KI-Fähigkeiten seines Systems weiterentwickeln.

Seit Anfang des Jahres entfallen 25-35 % unseres Umsatzes auf Deutschland.

Nach Angaben von Nordström hat Jobilla in diesem Jahr bereits 1 Million Euro Umsatz erzielt, wobei das Wachstum zur Zeit vor allem aus Deutschland kommt.

"Seit Anfang des Jahres entfallen 25-35 % unseres Umsatzes auf Deutschland." und Nordström erwartet, dass dieser heuer noch auf mehr als vier Millionen Euro steigen wird.

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